Herzlich Willkommen bei TCALL

In Deutschland steht im Bereich der Langzeitpflege eine zunehmende Zahl Pflegebedürftiger einer kleiner werdenden Zahl von Einwohner:innen gegenüber. Aus diesem Grund ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Pflege eine der zentralen Zukunftsherausforderungen. Diese kann nur gemeistert werden, indem der Pflegeberuf durch Verbesserung der Arbeitsbedingungen attraktiver gemacht wird, technische Innovationen flächendeckend in die Langzeitpflege eingeführt werden und die inter­nen Arbeitsabläufe in der Pflege angepasst werden. Der­zeit gibt es jedoch keine effektiven und nachhaltigen Strukturen, die Pflegeeinrichtungen dabei unterstützen, die notwendigen organisationsbezogenen und technologischen Innovatio­nen zu implementieren.

Notwendig ist daher die Schaffung solcher Strukturen, die eine Umsetzung technischer und organisatorischer Innovationen im „Normalbetrieb“ ermöglichen. In der Medizin bieten Uni­versitätskliniken und akademische Lehrkrankenhäuser diese Möglichkeit. Dadurch besteht ein direkter Transferweg aus der Forschung über die Ausbildung in die Versorgung – und umgekehrt gelangen Impulse aus der Versorgungspraxis zurück in Forschung und Ausbildung. Für Einrichtungen der Lang­zeit­pflege gibt es eine solche Option in Deutschland derzeit nicht, obwohl auch hier eine solche „Transferbrücke“ wichtig wäre. Die Initiative TCALL ist im Frühjahr 2023 gestartet und insgesamt auf eine Laufzeit von neun Jahren angelegt. Die Initiative wird vom Bundesministerium Bildung und Forschung (BMBF) mit bis zu 16 Mio. Euro gefördert.

Der Grundgedanke der Initiative TCALL besteht in der Schaffung eines „akademi­schen Lehrpflegeeinrichtungsclusters“, der eine Brückenfunktion zwischen Wissenschaft, Aus­bildung und Versorgungspraxis übernehmen und einen beidseitigen Transfer ermöglichen soll. Durch die Schaffung nach­hal­tiger Inno­vationsstrukturen trägt TCALL dazu bei, proaktiv Versorgung in den Bereichen: i) Lebensqualität von Menschen mit Pflege­be­darf sowie ihren Angehörigen, ii) Qualität der Pflege und iii) Qualität der Arbeit der in der Lang­zeit­pflege zu verbessern. Gleichzeitig schafft TCALL eine neue nachhaltige Inno­vations­kultur in den Bereichen Versorgung, Aus-, Fort- und Weiterbildung in der Langzeit­pflege sowie im Bereich der Etablierung interdisziplinärer Part­nerschaften zwischen (Pflege-)Wis­sen­schaft­ler:innen, Pflegekräften und (Pflege-)Pädagog:in­nen sowie Wirt­schaftspartnern aus den Be­reichen Entwicklung und Vertrieb technischer Inno­vationen.

Transfer wird in TCALL als eine Ereigniskette gedacht, die von der Ersteinschätzung des Po­tentials technischer und struktureller wie prozesshafter organisationeller Neuerungen, über deren Erprobung im Pflegealltag, deren vollständige Implementation in den Lehrpflegeeinrich­tungen des Clusters bis zum Transfer in die Transferregion und perspektivisch darüber hinaus reicht (Abbildung 1) – aber Ergebnisse auch wieder im Sinne einer Transferbrücke zurück­spiegelt.


Abbildung 1: Transferkette in TCALL

Die Initiative TCALL teilt sich in mehrere Unterprojekte auf. Die Gesamtkoordination wird vom SOCIUM–Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik unter der Leitung von Prof. Heinz Rothgang durchgeführt. Weiterhin sind als Projektleitungen einzelner Projekte folgende Personen und Institutionen beteiligt:

Als Praxispartner haben sich der Caritas Bremen e. V. unter Beteiligung von Martina kleine Bornhorst und die Johanniter Seniorenhäuser GmbH unter der Beteiligung von Claudia Kewitz-Schubert zur Kooperation bereiterklärt. Drei stationäre Pflegeeinrichtungen dieser beiden Träger übernehmen dabei die Rolle als Modelleinrichtungen:

Des Weiteren erfolgt eine Zusammenarbeit mit dem Bremer Zentrum für Pflegebildung e. V. (BZPB) unter Beteiligung von Barbara Venhaus-Schreiber als Kooperationspartner in der Pflegeausbildung.

Die Initiative TCALL setzt sich aus mehreren Projekten zusammen, die sich wiederum in Teilprojekte aufteilen. Projekte und Teilprojekte können im Laufe der Zeit angepasst oder ergänzt werden. Initial sind folgende fünf Projekte vorgesehen. Diese sind teilweise bewilligt, andere befinden sich in der Beantragungsphase:

 

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