Als Praxispartner haben sich der Caritas Bremen e. V. unter Beteiligung von Martina kleine Bornhorst und die Johanniter Seniorenhäuser GmbH unter der Beteiligung von Claudia Kewitz-Schubert zur Kooperation bereiterklärt. Drei stationäre Pflegeeinrichtungen dieser beiden Träger übernehmen dabei die Rolle als Modelleinrichtungen:

Haus St. Elisabeth

Das Pflegeheim Haus St. Elisabeth verbindet historisches Ambiente mit modernem Komfort. Professionelle Pflege und liebevolle Betreuung auf höchstem Standard sind für uns selbstverständlich.

Die Einrichtung war einst die Stadtvilla der Bremer Kaufmannsfamilie Erling. Heute bietet das Altenpflegeheim Haus St. Elisabeth 66 Plätze.

Caritas-Haus St. Franziskus

Das Alten- und Kurzzeitpflegeheim St. Franziskus liegt zentral in Schwachhausen und bietet alles, was eine zeitgemäße Einrichtung benötigt. Vor allem eine professionelle Pflege und Betreuung auf höchstem Standard.

Das Caritas-Haus St. Franziskus bietet 61 Langzeitpflege-Plätze sowie 15 Betten in der Kurzzeitpflege. Bewohner:innen und Angehörige schätzen die wohnliche Atmosphäre im Haus.

Johanniterhaus Bremen

Das Johanniterhaus Bremen besteht seit 1972. Vor gut 20 Jahren kamen zwei weitere Gebäude hinzu, 2012 wurde unsere Anlage umfassend saniert und erweitert. Das Haupthaus empfängt Sie mit einer hellen Eingangshalle und einer modernen Rezeption. Von hier aus erreichen Sie den großen Speisesaal und diverse Räume für Feiern, Gottesdienste, Konzerte oder Vorträge.

Das Haupthaus bietet 84 Plätze im vollstationären Pflegebereich und 28 Appartements im Betreuten Wohnen. Hinzu kommen 39 großzügig geschnittene Zwei-Zimmer-Wohnungen im Service-Wohnen in den Häusern „Scharnow“ und „Zehnlinden“.

 

Aktuelles aus den Lehrpflegeeinrichtungen

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TIA-Blog    16.10.2025

Zwischen Pflegealltag und Forschung: Wie Datenerhebung im Pflegeheim gelingt

In den Tagesablaufen des St. Elisabeth, St. Franziskus und des Johanniterhauses Bremen findet derzeit eine ganz besondere Aufgabe statt: die wiederkehrende Datenerhebung im Rahmen von TCALL. Die unterschiedlichen Teilprojekte haben wieder einige Forschungsfragen für die Pflegenden und Bewohnenden unserer drei Modelleinrichtungen gesammelt und für die Befragung bereitgestellt. Eine Transformations- und Innovationsagentin (TIA) aus dem Hochschulteam berichtet, wie sie und ihre Kolleg:innen diesen Prozess in den Pflegealltag integrieren und welche Herausforderungen dies mit sich bringt

Datenerhebung im Pflegealltag

„Unsere Aufgabe ist es, Zeitlücken im Alltag der Mitarbeitenden zu finden“, erklärt die TIA. Im Früh- oder Spätdienst, flexibel und situationsabhängig sucht sie nach Momenten, in denen Pflegekräfte kurz durchatmen und die Fragebögen ausfüllen können. „Wir stehen für Rückfragen zur Verfügung, unterstützen bei Verständnisproblemen und helfen im Zweifel sogar kurz in der Versorgung aus, damit Kolleginnen und Kollegen die Erhebung in Ruhe durchführen können.“

Ausgefüllt werden die Fragebögen dann meistens digital an einem Tablet in der Lerninsel. Die halbjährliche Befragung umfasst eine breite Themenpalette: Arbeitszufriedenheit, Lernen am Arbeitsplatz, pflegerische Dokumentation, Technik- und Mediennutzung in der Pflege und weitere Aspekte, die Teil ihres Berufsalltages sind. Ziel ist es, mögliche Veränderungen der Versorgungsqualität und der Arbeitszufriedenheit messbar zu machen.

Verständigung, Vertrauen und Teilhabe

Nicht jede Frage ist sofort klar und für alle verständlich. Besonders für Mitarbeitende, die Deutsch nicht als Muttersprache sprechen, seien einige Formulierungen herausfordernd. „Da ist es wichtig, dass wir vor Ort sind, um Fragen zu erklären und Unsicherheiten aufzufangen.“ Die Begleitung diene nicht nur der Verständnissicherung, sondern auch dem Vertrauensaufbau: „Ich betone immer wieder, dass die Teilnahme freiwillig ist und keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Personen gezogen werden können.“

Ein zentrales Anliegen von TCALL ist es, die Forschung transparent und partizipativ zu gestalten. „Viele fragen: Warum machen wir das eigentlich?“, erzählt die TIA. „Dann erkläre ich, dass die Daten langfristig wertvoll sind – nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Pflegekräfte selbst.“ Perspektivisch sollen die Ergebnisse gemeinsam reflektiert werden: „Ich freue mich schon darauf, irgendwann sagen zu können: Das ist aufgrund eurer Daten. Das habt ihr mitgestaltet.“

Auch Bewohner:innen und ihre Alltagsbegleiter:innen werden befragt. Viele genießen die Gespräche, andere sind zunächst zurückhaltend, besonders beim Unterschreiben von Einverständniserklärungen. Hier helfe es, die Absichten in einfachen Worten zu erklären und über persönlichen Kontakt Vertrauen aufzubauen.

Erfahrungen und Lernprozesse

Seit der ersten Erhebung haben sich einige Dinge verändert. „Letztes Jahr war alles noch neu. Jetzt kennt man sich besser. Es ist einfacher, Kolleginnen anzusprechen, weil wir über die Zeit eine Beziehung aufgebaut haben.“ Auch den Zeitaufwand und die Inhalte der Befragung können die Mitarbeitenden inzwischen besser einschätzen. Dabei bleibt Einfühlungsvermögen entscheidend: „Man muss erkennen, wann der richtige Moment ist, jemanden anzusprechen und wann es einfach nicht passt.“

Aus den bisherigen Erfahrungen zieht die TIA viele Erkenntnisse: „Ich glaube, es ist gut, eine feste Ansprechperson zu haben, der das Team vertraut. Und die Forschung sollte greifbar werden. Mitarbeitende müssen verstehen, warum ihre Teilnahme wichtig ist und welchen Zweck sie erfüllt.“ Manche Fragen lösten auch Emotionen aus – ein Zeichen dafür, dass die Themen relevant und berührend seien.

Fazit: Aufwand mit Mehrwert

„Datenerhebung im Pflegealltag ist ein sehr aufwändiger Prozess, welcher viel Organisation erfordert“, konstatiert die TIA abschließend. Sie liefere jedoch wertvolle Daten über die Arbeitsrealität in den Pflegeeinrichtungen und sei für die Forschung in TCALL unerlässlich. Das Team sei kollektiv „gespannt auf die neuen Erkenntnisse“.

Bild © Integrierter Gesundheitscampus Bremen (IGB)

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